Historie
"Durch Gottes Gnade ist dieser Salzbrunn erfunden 1724 den 22. September“ heißt es auf dem Gedenkstein am Brunnen im Konzertgarten. Damit wurde auch der Geburtstag eines neuen Ortes festgehalten, den es bis dahin auf der Landkarte gar nicht gab.
Mehr als ein Jahrhundert lebte Rothenfelde nur von den Geschäften mit dem „weißen Gold“, denn Sole wurde zunächst zur Herstellung von Speisesalz gefördert und versiedet.
Die Sole dient seit 1826 auch der Gesundheit. Einmal liefern die Gradierwerke als schönen Nebeneffekt der Abrieselung eine frische Brise ähnlich der Nordseeluft. Andererseits ist das Baden in Sole für den Körper gut und unterstützt Heilprozesse maßgeblich. Wenn auch zunächst Mediziner und Salinenbetreiber in Widerstreit um die Nutzung der kostbaren Quelle standen, so hat letztendlich die „Kur“ das Rennen gewonnen.
Aus dem Dorf Rothenfelde wurde 1905 ein "Bad". Von Nah und Fern kamen Erholungssuchende, flanierten um die Gradierwerke, inhalierten, machten Trinkkuren, badeten und empfahlen diesen Flecken Erde weiter. Immer mehr Häuser wurden gebaut und immer mehr Familien stiegen in das Geschäft mit den „Fremdenzimmern“ ein. Um die Jahrhundertwende wurde das imposante Kurmittelhaus seiner Bestimmung übergeben. Im Mittelpunkt des Ortes verdeckte es den Salinenhof und stellte damit schon symbolisch die Kur und die Gesundheit in den Vordergrund. Das Salzsieden wurde buchstäblich in den "Hinterhof" verdrängt. Die Ära der Saline Rothenfelde endete dann auch 1969. Das Kurwesen trug den Sieg über eine alte Tradition davon.
Die wechselvolle Geschichte des Badeortes zeigt noch einige Stationen auf. Ab der Jahrhundertwende bzw. zwischen den Weltkriegen und bis in die 1970-er Jahre machte sich Bad Rothenfelde einen Namen als Kinderkurort. Gleichzeitig wurde das Heilbad als Erholungs- und Ferienort für Erwachsene immer beliebter. Heute ist der traditionsreichste Kurort im Osnabrücker Land Standort für acht Fachkliniken, die weit über die Landesgrenzen von Niedersachsen bekannt sind.
Alles verdanken die Bad Rothenfelder dem Speisesalz, das einst für die Suppe gesiedet wurde…